Abessinischer Adel mit Mähne: Die Somali Die Somali ist als Zufallsprodukt aus der Abessinier-Zucht entstanden
und erfreut sich inzwischen weltweiter Beliebtheit
Nicht selten waren rezessive Gene Ursache für die Entstehung neuer
Rassen. Die Somali ist ein klassisches Beispiel dafür. Sie entsteht
aus zwei Abessiniern, die beide –außer einem Gen für
normale Haarlänge – ein Allel für Haarverlängerung
besitzen. Nichts außer ein paar Zentimetern Haarlänge unterscheidet
eine Somali von einer Abessinier. Im Grunde genommen stellt die Somali
keine neue Rasse dar. Diese selbstbewusste, charmante Katze mit dem zauberhaften
Wesen ist lediglich die langhaarige Version der Abessinier, einer unserer ältesten
Rassekatzen.
Die Somali stammt nicht aus Somalia, wie man vielleicht vermuten möchte.
Der Name, von amerikanischen Abessinierzüchtern kreiert, soll die
nahe Verwandtschaft zu den Abessiniern dokumentieren.
Schon 1907 wurden die ersten Abessinier von England nach Amerika importiert.
Aber die eigentliche Zucht begann dort erst in den dreißiger Jahren
des letzten Jahrhunderts.
Die halblanghaarigen Abessinier waren unerwünscht!
In den USA und in Kanada fielen in den fünfziger Jahren immer öfter
Kätzchen mit halblangem, weichem Fell auf, die aus Würfen von
kurzhaarigen Abessiniern aus Champion-Zuchtlinien hervorgingen. Natürlich
waren die Züchter, die durch Linienzucht versuchten, den Typ der
Abessinier zu festigen, unglücklich über diese langhaarigen
Tiere in ihren Linien. Gewöhnlich wurden sie einfach ignoriert und
ohne viel Aufsehen als Liebhabertiere abgegeben. 1963 erlaubte sich eine
kanadische Abessinierzüchterin einen Scherz mit ihrem Freund,
Ken McGill, einem Allbreed-Richter der Canadian Cat Association. Sie
platzierte einen Somalikater, den sie als Abessinier gemeldet hatte,
in den Richterkäfig. Als Mr. McGill die Katze herausnahm, um sie
nach dem Standard zu richten, war er überrascht, eine halblanghaarige
Abessinierkatze in seinen Händen zu halten. Er war von dem Charme
des Tieres begeistert und bat die Besitzerin, ihm den Kater zu verkaufen,
damit er mit dem Tier züchten könne. Dieser Kater, Ken’s
May-Ling Tutseita of Dunedine, wurde der Stammvater der ältesten
kanadischen Somali-Linien.
Somalis in den USA erzüchtet
1967 begann in den USA die Geschichte der Somalis mit dem Asylkater
George. Irgendwer brachte ihn in das Tierheim von New Jersey, in dem
die amerikanische Abessinierzüchterin Evelyn Mague als freiwillige
Helferin arbeitete. Sie erkannte sofort, dass der Kater ein Abessinier
mit halblangem Fell war. Von der Existenz dieser Katzen hatte sie schon
gehört, aber sie hatte noch nie ein solches Tier gesehen. George
wurde kastriert, und man fand ein liebevolles Zuhause für ihn. Mrs.
Mague konnte dieses besondere Tier nicht aus ihrem Gedächtnis verbannen
und versuchte, seine Herkunft herauszufinden. Sie war sehr überrascht,
als sie bemerkte, dass beide Eltern von George in ihrem eigenen Zwinger
lebten. Der Vater war ein Abessinier aus ihrer eigenen Zucht, die Mutter
war ebenfalls Abessinierin, die sie erst vor kurzer Zeit gekauft hatte.
Aus diesem Paar züchtete Mrs. Mague – angetan von der Schönheit
Georges – noch weitere fünf Somalis. 1972 gründete Evelyn
Mague den Somali Cat Club of America (SCCA). Als sich die Somali-Züchter
um die Anerkennung der halblanghaarigen Abessinier als Rasse bemühten,
behaupteten einige Abessinierzüchter, dass die Somalis durch Einkreuzung
anderer Rassen entstanden seien. Diese Anschuldigungen veranlassten die
Mitglieder des Somaliclubs, über die Herkunft ihrer Tiere besondere
Nachforschungen anzustellen.
„Genesis“-Studie belegt den Ursprung
Ein New Yorker Mitglied, Mr. Del Pellegrino, analysierte im Jahre 1976
sämtliche Somali-Stammbäume. In seinen Studien, die den Titel „Genesis“ tragen,
kam er zu dem Ergebnis, dass alle Somali-Linien auf einen Kater zurückführen,
der 1952 von England nach Nordamerika importiert worden war. Der Name
des Katers ist Raby Chuffa. Er wurde am 4. April 1952 bei Lady Barnhard
in England geboren und an Mrs. Schuler-Taft, Zwinger „of Selene“,
nach Nordamerika verkauft. Mrs. Schuler-Taft war die Herausgeberin
des „Cat Magazine“. Weitere Nachforschungen ergaben, dass
Raby Chuffa of Selene von der Abessinierkatze Purrkins aus der Roverdale
Cattery stammte. Die Engländerin Janet Roverdale bekam im Jahre
1942 von einem Seemann eine Katze geschenkt, die wie eine Abessinier
aussah. Diese Katze, „Mrs. Mew“, bekam zwei Kitten, einen
schwarzen Kater und ein geticktes Weibchen. Mrs. Roverdale nannte die
Katze Purrkins und ließ sie als Abessinier eintragen. Purrkins
wurde die Stammmutter für ihre Abessinierzucht in der Roverdale
Cattery, und sie muss ein Langhaar-Gen getragen haben.
Langhaar-Gen über
Bunny-Cats in Abessinier-Linien?
Um die Jahrhundertwende, als die Abessinierzucht in der Entwicklung
war, waren Kreuzungen mit der in England beheimateten Bunny-Cat nicht
selten. Aus solchen Kreuzungen entstanden auch die Chinchilla-Abessinier.
Bunny-Cats gab es sowohl in kurzhaariger als auch in langhaariger Version.
Es ist denkbar, dass schon damals das Langhaar-Gen in diverse Abessinierlinien
gebracht worden ist.
Eine andere Möglichkeit stellt die Zeit während des 2. Weltkrieges
dar. Die Bombenangriffe auf England haben dem Land und natürlich
auch der Katzenzucht schweren Schaden zugefügt. Die wenigen Abessinier,
die noch im Lande waren, wurden auch mit Katzen unbekannter Herkunft
gepaart, um die Rasse vor dem Aussterben zu bewahren. Aus dieser Zeit,
nämlich aus dem Jahre 1942, stammt auch „Mrs. Mew“,
die Abessinierkatze unbekannter Herkunft von Mrs. Roverdale.
Erste Anerkennung 1979 in Amerika
Im Jahre 1979 hatten die Somalizüchter ihr Ziel erreicht. Am 1.
Mai des Jahres gab die größte amerikanische Katzenorganisation,
die Cat Fanciers Association (CFA), dieser neuen Rasse den Championstatus – zunächst
in den Farben Ruddy und Red (Wildfarben und Sorrel / Anm.d.Red.). Im
Jahr darauf erfolgte die Anerkennung durch alle anderen amerikanischen
und durch die kanadischen Katzenorganisationen.
Damit war die Somali offiziell anerkannt. 1977 kam übrigens das
erste Somalipärchen aus den USA nach Deutschland. 1982 wurden die
Somalis in Wildfarben, Sorrel, Blue und Beige-Fawn von der FIFe anerkannt,
ein Jahr später in den entsprechenden Silver-Farbschlägen.
Kopf und Körper der Somali entsprechen auch heute noch im Wesentlichen
dem der Abessinier.
Fell oft von unterschiedlicher Struktur
Das Fell der Somali ist halblang, weich, fein und dicht. Tiere mit gut
entwickelter Halskrause und „vollen Hosen“ sollen bei der
Wertung bevorzugt werden.
Die Fellstruktur mancher Somalis variiert von dick und wollig bis lang
und seidig. Die einen haben dichtes und volles Fell, die anderen haben
weniger Unterwolle, aber längere Leithaare, die gewöhnlich
mehr Tickingbänder aufweisen. Die meisten Somalis zeigen aber eine
gute Mischung zwischen diesen beiden extremen Fellstrukturen, nämlich
gemäßigte Unterwolle mit glänzendem Deckhaar.
Das Fell der Somalis muss gleichmäßig getickt sein. Das heißt,
jedes einzelne Haar soll möglichst oft abwechselnd hell und dunkel
gebändert sein. Die Bänder sollen gleich lang und deutlich
voneinander getrennt sein. Mindestens die Hälfte der Gesamthaarlänge
soll gebändert sein. Der Haaransatz zeigt die Agoutifarbe, die Haarspitze
die Zeichnungsfarbe. Das Ticking nimmt in Richtung Körperunterseite
beziehungsweise Beininnenseiten allmählich ab, bis das Haarkleid
nur noch die Agoutifarbe zeigt. Die Schwanzspitze, die Sohlenstreifen
der Hinterbeine und die Enden der getickten Haare haben stets die gleiche
Farbe, nämlich die der Zeichnung.
Fellfarbe entwickelt sich langsam
Bei der Geburt haben Somalis noch kein geticktes Fell. Der Rücken
ist einfarbig in der entsprechenden Zeichnungsfarbe. Der Bauch zeigt
zu dieser Zeit nur eine ganz schwache Agoutifarbe. Der Kopf trägt
ein einfarbiges Käppchen. Das Ticking und die Agoutifarbe entwickeln
sich recht langsam. Erfahrene Züchter können aber schon gleich
nach der Geburt zwischen einer guten und einer weniger guten Agoutifarbe
unterscheiden. Gerade bei den Farbschlägen Wildfarben und Sorrel
war und ist eine warme, leuchtende Agoutifarbe stets das höchste
Zuchtziel.
Somalis werden heute in denselben Farben gezüchtet
wie ihre kurzhaarige Ahnin, die Abessinier.
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Somali Wildfarben
Körperfarbe ist ein warmes Braun mit schwarzem Ticking. Die Haarbasis
ist dunkelorange, Bauch und Innenseite der Beine ebenfalls dunkelorange
bis dunkelrot in Übereinstimmung mit der Grundfarbe. Der Aalstrich
soll von tieferer Farbe sein. Sohlenstreifen und Schwanzspitze intensiv
schwarz - Nasenspiegel ziegelrot mit schwarzer Umrandung - Fußballen
schwarz.
Somali Sorrel
Körperfarbe ist ein Kupferrot mit rotbraunem Ticking. Grundfarbe
tiefes Apricot, Bauch und Innenseite der Beine dunkelapricot, harmonisierend
zur Grundfarbe. Aalstrich von tieferer Farbe - Schwanzspitze und Sohlenstreifen
rotbraun - Nasenspiegel rosa mit rotbrauner Umrandung - Fußballen
rosa.
Somali Blau
Körperfarbe ist ein warmes Blaugrau mit dunklem, stahlgrauem Ticking.
Grundfarbe hellcreme oder beige - Aalstrich von tieferer Farbe - Sohlenstreifen
und Schwanzspitze dunkel stahlblaugrau - Nasenspiegel ziegelrot mit
blaugrauer Umrandung - Fußballen blaugrau.
Somali Beige-Fawn
Körperfarbe ist ein mattes Beige, getickt mit tiefem, warmem Creme. Grundfarbe
ist ein warmes Creme. Aalstrich von tieferer Farbe. Sohlenstreifen und Schwanzspitze
tiefes, warmes Creme. Nasenspiegel rosa mit altrosa Umrandung. Fußballen
rosa.
Somali Schwarzsilber
Grundfarbe ist ein reines Silberweiß mit schwarzem Ticking - Aalstrich
in der Farbe des Tickings, jedoch intensiver getickt - Schwanzspitze
und Sohlenstreifen schwarz - Nasenspiegel ziegelrot mit schwarzer Umrandung
- Fußballen schwarz.
Somali Sorrelsilber
Grundfarbe ist ein reines Silberweiß mit rotbraunem Ticking. Aalstrich
intensiver getickt - Schwanzspitze und Sohlenstreifen rotbraun - Nasenspiegel
rosa mit rotbrauner Umrandung - Fußballen rosa.
Somali Blausilber
Grundfarbe ist ein reines Silberweiß mit tief stahlblaugrauem Ticking,
Aalstrich intensiver getickt. Schwanzspitze und Sohlenstreifen sind tief
silberblaugrau. Nasenspiegel ziegelrot mit blaugrauer Umrandung - Fußballen
blaugrau.
Somali Beige-Fawn-Silber
Grundfarbe ist ein reines Silberweiß mit tief cremefarbenem Ticking,
Aalstrich intensiver getickt. Schwanzspitze und Sohlenstreifen sind von
tiefem, warmem Creme. Nasenspiegel rosa mit altrosa Umrandung - Fußballen
altrosa.
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